Die Fährte ist für viele Hunde und Hundeführer die schwierigste Disziplin. Dabei fällt dem Nasentier Hund diese Disziplin am leichtesten, wenn man versteht den Hund richtig anzuleiten.

Ab der 8. Woche sind die Geruchsnerven beim Hund weitestgehend entwickelt, so dass der Hund in der Lage ist, Gerüche wesentlich intensiver und differenzierter wahrzunehmen als der Mensch. Diese Eigenschaft kann man sich zu Nutze machen.

Hunde werden heute als Minensuchhunde, als Sprengstoffspürhunde, als Leichensuchhunde, als Rettungshunde, als Rauschgiftspürhunde, etc. eingesetzt. Was für jedermann und jederhund möglich ist, ist die Ausbildung zum Fährtenhund. Hier verfolgt der Hund eine Fährte über einen Acker, eine Wiese oder einem ähnlichen Gelände. Die Fährte wird vorher vom Fährtenleger gelegt (je nach Prüfungsstufe: eine halbe bis 3 Stunden). Unterwegs "verliert" der Fährtenleger einige Gegenstände, die der Hund seinem Hundeführer anzeigen muss.

Diese Art der Ausbildung kommt den hündischen Anlagen sehr entgegen. Die einzige Schwierigkeit besteht darin, einem Hund zu vermitteln, das er genau die gelegte Fährte suchen soll, und sich nicht durch Fremdfährten (menschliche oder tierische) ablenken lassen soll.

Grundsätzlich können alle Hunde zum Fährtenhund ausgebildet werden.

Das Alter des Hundes ist für die Ausbildung nicht sehr wichtig, aber auch hier gilt: "Früh übt sich." Die Fährtenarbeit kann schon mit einem Hund im Alter von 2-3 Monaten begonnen werden. Aber auch älteren Hunden kann immer noch das Fährten antrainiert werden.

Die Fährtenausbildung ist ein Hundesport für jung und alt, dies gilt für Mensch und Tier.
 

Wie sucht der Hund eine Fährte ?

  • Der Hochwindsucher:
    Diese Hunde interessieren sich weniger für die Gerüche am Boden als vielmehr für die Gerüche, die in der Luft schweben. Sie suchen nach der Geruchsquelle und folgen dabei mit der Nase der "Luftfährte" mit erhobenem Kopf, bzw. hoher Nase. Dieses Bild hat jeder schon mal gesehen oder auch selber erlebt, wenn uns ein Geruch in die Nase kommt und der Hund oder auch wir selber, diesen Geruch schnuppernd aufnehmen und folgen.
  • Der Spürhund:
    Sie richten sich nach den Hautduftstoffen von Lebewesen, die sich entlang einer Spur oder ca. 60 cm über dem Boden befinden, deshalb suchen sie mehr mit halbhoher Nase. Diese Hunde sind nicht "Spurentreu", um ihre Fährte zu verfolgen pendeln sie häufig, kürzen ab, überschießen leicht Richtungsänderungen und teilweise bewegen sie sich auch deutlich versetzt zur eigentlichen Spur.
  • Der Fährtenhund:
    Orientiert sich vorwiegend anhand der Bodenverletzung, die durch Fußabdrücke erzeugt werden. Diese Hunde folgen mit tiefer Nase dem jeweiligen Eigengeruch der Fährte. Die Hunde sind für unsere Zwecke am besten geeignet, sie sind Spurentreu und lassen sich auch durch Wind und Wetter nur wenig beeinflussen.

Was für Gerüche gibt es?

Wenn eine Fährte gelegt wird, werden hierdurch bestimmte Gerüche freigesetzt.
  • Gerüche des Fährtenlegers:
    Hierzu zählen Schweißgeruch, Parfüm, Kleidergeruch, Zigarettengeruch etc., also Gerüche, die von der Person selbst ausgehen. Man nennt diese Gerüche den Individualgeruch. Nachteil dieses Geruchs ist eindeutig, dass er in der Regel bis ca. 60 cm über dem Boden schwebt und deshalb vom Wind leicht weggetragen werden kann. Selbst an windstillen Tagen hält sich dieser Geruch nicht länger als ca. 30 Min. in der Luft.
  • Bodenverletzung:
    Die Bodenverletzung findet statt, sobald eine Fährte gelegt wird. Durch Fußabdrücke wird der Boden in verschiedenster Weise verändert (verletzt). Es gibt Gerüche, die durch die Veränderung der Erdkruste (z.B. blanker Acker) freigesetzt werden, den Geruch von verletzten Pflanzen (Acker mit Saat, Wiesen etc.) und die Mikroorganismen, welche durch den Fußabdruck zerdrückt werden. Die Gerüche, die über die Bodenverletzung entstehen, sind für den Hund am längsten erhalten. Je nach Witterung können sie sich über mehrere Tage halten.

Der Hund sollte von Anfang an lernen eine Fährte ruhig, konzentriert und mit tiefer Nase auszuarbeiten. Dabei sollte er den einmal aufgenommenen Mischgeruch von Anfang bis Ende konsequent verfolgen.