oder „Wie verhindere ich, dass mein Hund mich über den Platz zerrt?“

Der erfahrene Hundeführer vermutet jetzt bereits ganz zu Recht, dass meine Hündin Maja und ich noch ziemliche Anfänger im Schutzdienst sind. Genau das war der Grund, warum ich uns für das anfangs als reinen C-Lehrgang geplante Training in Bühren angemeldet habe. Den Schutzdienst haben wir leider bisher – Maja wird im September 2009 zwei Jahre alt - ein wenig vernachlässigt.

Also sind wir am 2. Juli von Köln aus gen Bühren gestartet, um dreieinhalb Tage daran zu arbeiten, dass Frauchen nicht mehr über den Platz torkelt.

Da wir zeitig angekommen sind, haben wir erstmal im Landgasthof zum Krug in Lippoldshausen eingecheckt, der Übernachtungstipp von Arnd und Elke Finke, die den ganzen Lehrgang organisiert haben. Im Krug haben wir uns sofort wohlgefühlt: Gemütliche Zimmer, Spazierwege in unmittelbarer Nähe und auch die Hunde (insgesamt haben wir dort mit 8 Hovis übernachtet) waren absolut willkommen.

Danach ging’ s zum Hundeplatz und nach einem kurzen Kennenlernen wurde dann auch schon mit der Arbeit begonnen. Aufgrund der recht kleinen Gruppe und vor allem im Hinblick  auf die hochsommerlichen Temperaturen, wurde aus dem C-Lehrgang kurzerhand ein B- und C-Lehrgang gemacht.

Los ging’s natürlich mit einem Kennenlernen von Ausbildern (Markus Nötzig und Günther Hadel), Hundeführern und Hunden, um einen Eindruck vom Arbeitsstand jedes Mensch-Hund-Teams in den Bereichen Unterordnung und Schutzdienst zu bekommen.

Der Start in der Unterordnung war für Maja und mich dann erstmal recht holprig: Frauchen hatte Lampenfieber und Maja interessierte sich brennend für den neuen Platz und all die netten Menschen, aber kein bißchen für’s Arbeiten.

Es folgte kurz darauf die erste Runde Schutzdienst: Majas 30 Kilo gepaart mit einer ordentlichen Portion Beutetrieb gegen meine 50 Kilo auf 1,62 m in Kombination mit einer ziemlich dürftigen Technik - für die Zuschauer hatte das ganz bestimmt Unterhaltungswert.

Positiv betrachtet, konnte es ab da eigentlich nur noch besser werden!

Die folgenden dreieinhalb Tage waren sehr arbeitsintensiv bei schönem aber unangenehm heißem Sommerwetter, wobei mir spätestens ab Tag 3 jeder Knochen wehtat. An dieser Stelle ein großes Kompliment an Markus und Günther, die trotz der Hitze jeden Hund samt Hundeführer engagiert und ohne sichtbare Ermüdungserscheinungen (mal ausgenommen den Verlust von mehreren Litern Schweiß) gearbeitet haben.

Neben der eigenen Arbeit war für mich als noch recht unerfahrene Hundeführerin – Maja ist mein erster Hund – besonders spannend, die Arbeit der anderen Hundeführer mit ihren Hunden zu sehen. Zum einen spornt es den eigenen Ehrgeiz an, zu beobachten, welche Leistungen von Mensch und Hund möglich sind. Zum anderen ist es aber auch ungemein beruhigend, festzustellen, dass auch top ausgebildete Hunde es manchmal „an den Ohren haben“...

Mal auf einem anderen Platz mit anderen Ausbildern zu arbeiten, erweitert den eigenen Horizont und bringt viele neue Anregungen. Nicht nur durch die Ausbilder, sondern auch durch den Austausch mit anderen Hundeführern.

Und damit komme ich zum eigentlich Fazit: Es waren dreieinhalb arbeitsreiche und rundum gelungene Tage!

Markus und Günther sind ganz individuell auf jedes Team eingegangen und haben mit kritischem Auge Schwächen erkannt, um dann gemeinsam daran zu arbeiten. Da es für den Hundesport-Neuling (ja, das ist man auch nach fast 2 Jahren noch) manchmal schon kompliziert ist, unfallfrei mit Hund, Leine und Leckerchen geradeaus zu laufen, braucht es vom Ausbilder jede Menge Geduld und davon hatten Markus und Günter glücklicherweise jede Menge.

Elke und Arnd Finke haben den Lehrgang nicht nur toll organisiert, sondern auch bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite gestanden, sei es mit viel Know-How rund um den Hund und den Hundesport, als auch mit simplen Kleinigkeiten wie Sonnencreme.

Nicht zu vergessen auch die tolle Verpflegung, es blieben wirklich keine Wünsche offen.

Darüber hinaus haben Maja und ich viele nette Bekanntschaften gemacht, sowohl mit Menschen als auch mit Hunden. Dabei war die für mich größte Überraschung „Santos“, ein wirklich eindrucksvoller Dobermann-Rüde, der mich in den knapp vier Tagen davon überzeugt hat, dass auch ein Dobermann ein richtig netter Hund sein kann.

Was mein persönliches Ziel betrifft: „Wie verhindere ich, dass mein Hund mich über den Platz zerrt?“, diesem Ziel bin ich einen großen Schritt näher gekommen. Nach vielen guten Tipps von allen Seiten, klappt es zwar noch nicht immer, aber immer öfter...

Also vielen Dank an alle Beteiligten für einen rundum gelungenen Lehrgang! Maja und ich sind nach den dreieinhalb Tagen ziemlich müde, aber auch sehr zufrieden, nach Hause gefahren und wir kommen bestimmt mal wieder.

Andrea Huberty mit Maja