Das kleine und das große ABC

Drei-Sparten-Lehrgang in Bühren ein voller Erfolg
Bühren, 08.-11.10.09:
Zu einem Drei-Sparten-Lehrgang trafen sich am zweiten Oktoberwochenende
16 Hovawartfreunde aus allen Regionen Deutschlands mit ihren Hunden auf
der Platzanlage des GHSV Bühren. Unter der fachkundigen Leitung der
Ausbilder Arnd und Elke Finke, Christiane Heins und Helfer Carsten
Fuchs wurde den Teilnehmern ein umfassendes Übungsprogramm in den
Bereichen Fährte, Unterordnung und Schutzdienst geboten.
In der Ruhe liegt die Kraft
Der Lehrgangsbeginn war für Donnerstagmittag angesetzt.
Ausbildungsleiter Arnd Finke begrüßte die Teilnehmer und eröffnete den
Kurs mit einer Theoriestunde über Fährtenarbeit. Der aufmerksame
Zuhörer lernte etwas über den Unterschied von (unsichtbaren) Fährten
und (sichtbaren) Spuren, von verschiedenen Geruchsfaktoren und
witterungsbedingten Einflüssen auf die Fährte. Neben ausführlichen
Beschreibungen über die Anlage einer Fährte gab es Hinweise zur
Orientierung des Hundeführers im freien Gelände.
Arnd Finke schloss seinen Vortrag mit der Bitte an die
Kursteilnehmer, bei allem verständlichen Eifer stets selbst Ruhe zu
bewahren und diese dem Hund zu vermitteln. „Hektik ist in der
Hundeausbildung kontraproduktiv!“
Um sich einen ersten Eindruck vom Entwicklungsstand der
Teilnehmer zu verschaffen, gab es im Anschluss für jeden Hund eine
kurze, spielerische Einheit in Unterordnung und Schutzdienst. Aus einem
lockeren Beutespiel gingen die Vierbeiner stets als Sieger hervor und
„stolz wie Oskar“ mit der Beute im Fang vom Platz. So endete bereits
der erste Tag für jeden Hund mit einem Erfolgserlebnis.
Wer suchet …
Der Freitagvormittag stand ganz im Zeichen der Fährtenarbeit.
Viele der zumeist noch unter dreijährigen Hunde schnupperten zum ersten
Mal Fährtenluft. Umso erstaunlicher war einmal mehr wie schnell unsere
vierbeinigen Freunde mit der hohen Anspannung zurechtkommen. Spätestens
bei der zweiten Fährte wissen die Hunde worauf es ankommt und erfüllen
ihre Aufgabe in beeindruckender Weise. Man meint ihnen die Freude über
eine erfolgreiche Suche regelrecht ansehen zu können. Oder war es am
Ende doch nur die schmackhafte Belohnung am Zielpunkt der Fährte, die
ihnen den Glanz in die Augen trieb?
Schneller Sieg
Nach einer kurzen Mittagspause ging es mit Unterordnung
auf
dem Hundeplatz weiter. Je nach Alter bzw. Ausbildungsstand des Hundes
wurden Bindung an den Hundeführer, Leinenführigkeit, Sitz und Platz
abgefragt.
Am späten Nachmittag stand dann wieder Schutzdienst auf dem Übungsplan.
Hier wurden die unterschiedlichen Ausbildungsstände besonders deutlich.
Durfte Welpe Aaron vom Berggarten noch spielerisch mit dem Lederlappen
rangeln, prüften Arnd Finke und Carsten Fuchs den Beutetrieb der
Junghunde schon deutlich forscher. Bemerkenswert dabei war, dass die
Rüden zumeist etwas zurückhaltender agierten als die Hündinnen. Ein
„Schneller Sieg beim ersten Anbiss!“ sorgt in diesen Fällen für
zusätzliche Motivation.
Der anschließende Auftritt von Thomas Homuth mit seinem
dreijährigen Rüden Joker vom Hundsbühl machte allen Beteiligten dann
auf eindrucksvolle Weise deutlich, wie weit der Weg bis an die Spitze
des Hundesports für die meisten noch ist. Joker, der bereits die VPG3
anstrebt, zeigte eine erstklassige Vorstellung und dürfte damit bei so
manchem Kursteilnehmer zusätzlichen Ehrgeiz geweckt haben.
Zündender Funke
Der Dienstplan für Samstag sah zunächst wieder den Gang ins
Fährtengelände vor. Leider diesmal unter erschwerten Bedingungen, denn
über Nacht hatte es angefangen zu regnen. Die Hunde ließen sich davon
jedoch nicht im Geringsten beeindrucken. Im Gegenteil. Sie waren bei
ihrem nunmehr zweiten Fährteneinsatz schon deutlich sicherer.
Trotz Dauerregens zeigten die Teilnehmer auch im
anschließenden Unterordnungsteil und beim Schutzdienst ansteigende
Tendenz. Das positive Erlebnis beim erfolgreichen Beutespiel sorgte
zunehmend für gesteigertes Selbstvertrauen, sowohl beim Hund als auch
bei seinem Menschen.
In diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert ist der Auftritt einer
blonden Junghündin. Sie zeigte sich beim Beutespiel mit dem leichten
Hetzarm sehr verhalten bis ängstlich und versuchte unentwegt, sich
hinter ihrem Frauchen zu verstecken. Arnd Finke mochte die Hündin aber
nicht ohne Erfolgserlebnis vom Platz gehen lassen. Er begann sie
vorsichtig zu motivieren. Dies gelang zunächst nicht. Und so wurde er
etwas fordernder. Die übrigen Teilnehmer am Rande drückten die Daumen
und begannen schon, die kleine Maus zusätzlich verbal anzufeuern, als
diese plötzlich genug hatte von der Zwiebelei. Sie umkurvte ihr
Frauchen und schnappte beherzt in den angebotenen Arm. Nachdem die
Hündin die Übung noch zweimal wiederholt hatte war der Bann endgültig
gebrochen.
Mit hocherhobener Rute, die Beute stolz vor sich
hertragend
trabte sie mit Frauchen unter dem Applaus der Zuschauer vom Platz.
Zurück blieb ein erschöpfter aber freudestrahlender Trainer.
Sichtbare Erfolge
Am Sonntag wurde die Gruppe aufgeteilt. Einige gingen mit Elke
Finke wieder ins Fährtengelände, für alle anderen war zunächst
Unterordnung und Schutzdienst angesagt. Im Laufe des Vormittags wurde
dann im fliegenden Wechsel dafür gesorgt, dass jeder wieder alle
Stationen durchlief.
Die Abläufe waren im Grunde identisch mit denen der Vortage,
wobei Arnd Finke Tempo und Anspruch der Übungen von Tag zu Tag
wohldosiert erhöhte. Drei Tage konzentrierter Übungsarbeit hatten bei
allen Teilnehmern für deutlich sichtbare Fortschritte gesorgt. Die
Hunde gingen jetzt viel aufmerksamer und in freudiger Erwartung auf den
Platz.
Das Fazit dieses Lehrgangs lässt sich deshalb auch in
einem
einzigen Wort zusammenfassen: GELUNGEN !
Im Namen aller Teilnehmer bedanken wir uns ganz herzlich bei
Elke und Arnd Finke, sowie Christiane Heins und Carsten Fuchs für die
ausgezeichnete Trainingsarbeit mit unseren Hunden. Wir haben viel über
das große und das kleine ABC der Hundeausbildung gelernt.
Nicht vergessen wollen wir das umtriebige Team des GHSV Bühren
um Sigrid Homuth, das uns so herzlich aufgenommen und zu jeder Zeit mit
allerlei Köstlichkeiten aus der Vereinsküche verwöhnt hat.
Wir sehen uns wieder.
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