Auf die richtige Fährte gesetzt

Fährtenlehrgang in Bühren


Am Donnerstag, den 11. März, trafen sich 12 Hovawartfreunde zu einem viertägigen Fährtenlehrgang bei Elke und Arnd Finke in Bühren. 

Neben „alten Fährtenhasen“ wie Amaly vom Simmersbach, Canis „Draco“ ex canis lupus, Joker und Karlo vom Hundsbühl versammelten sich auch Anfänger vom letzten Jahr, wie Ayla vom Wittegrund und Big Ben vom Storchennest, sowie einige Neulinge, u.a. Fedda Hinter den Gärten und Aaron „Reglisse“ vom Berggarten.

Aller Anfang …

Arnd Finke verzichtete angesichts des sonnigen Wetters kurzerhand auf die einleitende Theoriestunde und bat uns Teilnehmer stattdessen umgehend ins Fährtengelände. Auf einer großen Weide am Ufer der Werra in Hedemünden sollte den Hunden nach der langen Winterpause erst einmal in Erinnerung gebracht werden, worum es beim Fährten geht. So stellte Arnd die Teams, je nach Ausbildungsstand, erst einmal vor leicht lösbare Aufgaben: schnurgerade Fährten ohne Bögen und Winkel mit Futterbröckchen als Anreiz und abschließender Belohnung.

Hier zeigte sich bereits, dass in den trainingsfreien Winterwochen doch so manches in Vergessenheit geraten war. Nicht nur die absoluten Fährtenneulinge zeigten sich zunächst etwas nervös, sondern auch die Fortgeschrittenen, die schon im vergangenen Jahr mit den Übungen angefangen hatten.

Arnd und Elke begleiteten die Teams bei der Fährtensuche, sparten nicht mit wohlmeinender Kritik und gaben immer wieder Hilfestellung. Der Erfolg blieb nicht aus. Schon bei der zweiten, spätestens jedoch bei der dritten Fährte war bei fast allen Teams wieder unaufgeregte, konzentrierte Suche zu beobachten.

… bleibt schwer !

Am Freitagvormittag sahen sich die Teilnehmer bereits vor anspruchsvollere Aufgaben gestellt. Für die Anfänger wurden leichte Bögen in die Fährten eingebaut, während die „alten Hasen“ schon lange Fährten mit Gegenständen zum Verweisen bewältigen mussten.

So nicht!

Die Fährte mit abschließendem, lang gestreckten Bogen gerade meisterlich abgesucht, führte uns der Schreiber dieser Zeilen mit seinem Blondbär sogleich exemplarisch vor, wie man es nicht machen soll. Dem Drängen seines Hundes nachgebend, ließ er diesen die „leere“ Fährte ein zweites Mal absuchen, durfte sich dafür zu Recht ein dickes „Paket“ von Arnd abholen und musste umgehend eine Korrektur-Fährte für seinen gefrusteten Hund legen. Das übt …

Theorie muss nicht immer grau sein

Am späten Freitagnachmittag kamen wir im Vereinsheim in Bühren zusammen, um die verschobene Theoriestunde nachzuholen. Anhand einer PowerPoint-Präsentation erklärte uns Arnd die verschiedenen Fährtenarten bzw. wie diese angelegt werden. Besonders wies er auf die unterschiedlichen Witterungseinflüsse wie Regen, Frost, plötzliches Tauwetter, Sonneneinwirkung, Rücken-, Seiten- oder Gegenwind hin, die eine Fährte positiv wie negativ beeinflussen können. Er schloss mit einigen Fährten-Schaubildern aus der FH- und VPG-Prüfungsordnung, um uns Teilnehmern zu veranschaulichen, wie anspruchsvoll diese Prüfungen sind.

Fortschritte

Der Samstagvormittag sah uns zunächst wieder im Fährtengelände an der Werra, um das bisher Erlernte zu festigen. Arnd hatte für den Nachmittag die Fortsetzung des Seminars am Übungsgelände in Bühren vorgesehen und ließ deshalb jedes Team nur noch eine Fährte laufen.

Zurück in Bühren gingen wir nach einer kurzen Mittagspause für eine weitere Fährte ins Gelände. Dieses Mal durften die „Fortgeschrittenen“ schon eine Fährte mit einem Bogen legen, der dann in einen zweiten, kürzeren Schenkel mündete. Diese Übung war schon sehr anspruchsvoll, zumal den Hunden die Suche im Bogen und im zweiten Schenkel durch starken Seitenwind erschwert wurde. Mit etwas Hilfestellung meisterten sie dennoch diese Aufgabe und wurden dafür überschwänglich gelobt.

Entspannung pur

Der Nachmittag gehörte dann der Platzarbeit mit kurzen Einheiten im Schutzdienst. Arnd Finke und Helfer Carsten Fuchs sahen die Übungen in erster Linie als sportlichen Ausgleich zur vorhergehenden Fährtenarbeit. Sie sorgten dafür, dass insbesondere unsere Vierbeiner mit viel Spaß bei der Sache waren und mit stolz geschwellter Brust, den Ärmel im Fang, vom Platz gingen.

Wie gut gefordert und ausgelastet unsere Hunde bis hierher schon waren, mag das Beispiel von Big Ben und Balou verdeutlichen. Beide suchten sich nach ihrer abendlichen Mahlzeit ein lauschiges Plätzchen, fielen in komatösen Tiefschlaf und wurden bis in die Morgenstunden nicht mehr gesehen.

Viel gelernt

Am Sonntag trafen wir uns erneut auf dem Übungsplatz in Bühren. Arnd hatte für jedes Team eine abschließende Fährtenübung vorgesehen.

Zum Abschluss kamen wir mittags noch einmal im Vereinsheim zusammen. Elke hatte bereits am Samstag damit begonnen, einige Fährten zu filmen. Diese Videos sahen wir uns nun gemeinsam an, wobei der eine oder andere Aha-Effekt nicht ausblieb.

Im Namen aller Teilnehmer bedanke ich mich ausdrücklich beim Team um Sigrid Homuth, das uns auch diesmal mit den Köstlichkeiten aus der Vereinsküche verwöhnte.

Darüber hinaus gilt unser aller herzlicher Dank dem Übungsleiterteam des GHSV Bühren um Elke und Arnd Finke, mit Christiane Heins und Carsten Fuchs. Wir haben Euch viele neue Erkenntnisse, Spaß, Abwechslung und Freude an der Beschäftigung mit unseren Hunden zu verdanken.


Bericht: Wolfgang Scheferling
Fotos: Elke Finke